Im Duden steht zum Wort Verantwortung, dass damit die Pflicht gemeint sei, für etwas Geschehenes einzustehen. Zudem sei sie auch mit einer bestimmten Stellung und/oder Aufgabe verbunden. Wer im Berufsleben die Verantwortung trägt, muss alles daran setzen, dass ein Projekt optimal bearbeitet wird. Das Risiko liegt bei ihm und derjenige hat sich nicht ausschließlich für sein Tun zu rechtfertigen. Er steht ebenfalls für die Aktionen seiner Mitarbeiter ein.
Wie lässt sich das Wort Verantwortung allgemein definieren?
Bei dem Wort gehen die Gedanken spontan zu Eltern, die eine große Fürsorgepflicht haben. Menschen, die im Straßenverkehr unterwegs sind, haben darauf zu achten, dass niemand durch sie zu Schaden kommt. Arbeitnehmer müssen sich ihrem Chef gegenüber für ihre Arbeit rechtfertigen. Die Aufzählung kann noch wesentlich umfangreicher sein. Das Prinzip ist aber jetzt schon klar.
Fürsorgepflicht fängt in früher Kindheit an
Kinder, die nicht für ihr Verhalten zur Rechenschaft gezogen werden, haben es als Erwachsene häufig schwer. In den 70er Jahren gab es die antiautoritäre Erziehung. Damals waren selbst geachtete Pädagogen der Meinung, dass Kinder stets ihren freie Willen bekommen müssen. Ihre Ansichten leiteten sie aus theoretisch begründeten Studien ab. Strafe gab es dabei nicht und die Kleinen brauchten sich für ihr Tun nicht verantworten.
Der Nachwuchs lernt zunächst durch das Verhalten der Erwachsenen innerhalb einer Familie. Später auch durch diverse Vorbilder, wie etwa Erzieher im Kindergarten oder Lehrer. Sie stellen dabei rasch fest, welche Folgen es hat, wenn jemand sich vor seiner Verantwortung drückt. Lernen sie nicht, haben sie schlechte Noten und müssen das Schuljahr wiederholen. Zerstören sie ihr neues Auto, müssen sie zuschauen, wie ihre Freunde mit ihren tollen Wagen unterwegs sind. Geht der Vater nicht zur Arbeit, sondern schwänzt oft, wird er entlassen. Dann fehlt das Geld und die Familie wird bald ausgegrenzt.
Manager lernen, wie sie Verantwortung delegieren können
Abteilungsleiter, Personalchefs und Betriebsinhaber können nicht für alles, was innerhalb des Betriebes geschieht, Verantwortung übernehmen. Aus dem Grund ist es wichtig, dass sie diese an ihre Mitarbeiter weiter geben. Doch, wie sieht das in der Praxis aus? Alleine am Beispiel VW lässt sich erkennen, dass Manager nicht jederzeit ihre Fürsorgepflicht auf Untergebene abwälzen können. In einem Seniorenheim, wo die Heimleitung für das Wohl und Wehe ihrer Mitarbeiter und der Bewohner verantwortlich ist, kann diese zwar delegieren. Sie wird sich aber nie ganz aus der Verantwortung ziehen können. Wer Fürsorgepflicht delegiert, der muss dafür sorgen, dass regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden.
Wofür kann der Einzelne Verantwortung übernehmen?
Schöne Sprüche allein reichen nicht aus. Der Verantwortung müssen Taten folgen. In welcher Form jemand für eine Person oder Sache die Fürsorgepflicht hat, ist letztendlich von verschiedenen Faktoren abhängig. Bis zu einem gewissen Alter haften Eltern für ihre Kinder. Sobald der Nachwuchs strafmündig ist, haftet er selbst für sein Tun. Können Erziehungsberechtigte durch einen Unfall oder aufgrund des Alters nicht mehr eigenständig handeln, sind die Kinder für sie verantwortlich.
Worin besteht die Fürsorgepflicht jedes Menschen?
Wir leben in einem Rechtsstaat und müssen uns an gewisse Regeln halten. Für jeden Lebensbereich gibt es Gesetze und es liegt in der Verantwortung des Einzelnen, sich daran zu halten. Übertritt er die bestehende Rechtsordnung, muss er mit Konsequenzen rechnen. Hält sich jemand ein Haustier, dann übernimmt er gleichzeitig die Verantwortung dafür. Vernachlässigt er diese, bekommt er bald Besuch vom Tierschutz. Fahrzeuglenker, die unter Alkoholeinfluss mit dem Auto unterwegs sind, müssen mit dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen.
Wer handelt verantwortungsbewusst?
Dafür gibt es etliche Beispiele aus den unterschiedlichsten Alltagssituationen. Eine alte Redewendung bringt die Frage auf den Punkt: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füge auch keinem andern zu." Mit anderen Worten, wer sein Gegenüber so behandelt, wie er selbst behandelt werden möchte, agiert verantwortungsbewusst. Niemand mag es, wenn er hintergangen wird. Ein friedvolles Miteinander ist dabei nicht möglich. Das gilt für Ehepartner, Kinder, Nachbarn und Freunde. Arbeitskollegen und Bekannte reihen sich ebenfalls ein. Verantwortungsbewusstsein hat also auch ein wenig mit Eigenschutz zu tun.
Unverantwortliche Menschen mag keiner
Handelt jeder, der sich an die Gesetze hält, auch wirklich verantwortungsbewusst? Tatsache ist, dass er nicht strafrechtlich verfolgt werden kann. Im täglichen Miteinander genügt es allerdings nicht, sich ausschließlich an geltendes Recht zu halten. Ein Beispiel: Im Netz tummeln sich viele Schreiberlinge und sie verdienen ihr Geld mit Texten, deren Themen ihnen von den Auftraggebern vorgegeben werden. Geben sie ihre Ausarbeitungen nicht zur vorgegebenen Frist ab, handeln sie nicht gesetzeswidrig. Da sie mit der Annahme des Auftrags aber gleichzeitig die Verantwortung zur pünktlichen Abgabe übernahmen, handeln sie unverantwortlich. Die Fürsorgepflicht zu missachten hängt also keineswegs immer damit zusammen, dass eine Gesetzesübertretung erkennbar ist.